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Steinbeißer

Gezieltes Angeln auf Steinbeißer/Seewolf

Rekorde:

Norwegen   Gestreifte 17,55 kg,  Gefleckte 29,4 kg
Dänemark  17 kg 550g
Schweden  10 kg

Lateinisch: Anarrhichas lutus  
Englisch: Catfish
Norwegisch: Graasteinbit
Schwedisch: Havkatt
Dänisch: Stribede Havkat

Wolfsjagt

Steinbeißer, Seewolf oder auch Kattfisch genannt. Der erste Eindruck ist eher ein unfreundlicher, aber warten sie ab bis er ordentlich zubereitet auf den Teller liegt, dann wird sich die Meinung schnell ändern, denn Kattfische sind nicht nur gern gesehene Gäste auf jeden Boot sondern auch in der Küche. 
Am Anfang jeder Reiseplanung stehen meist die drei Großen W`s. WoWannWie?

Das Wo lässt sich schnell beantworten. Im Norden! Eigentlich können an der gesamten norwegischen Küste Seewölfe gefangen werden. Wir haben auch schon sehr gut auf den Dänischen „Gelben Riff“ gefangen. In Norwegen gibt es eine einfache Regel, je höher, je größer um so öfters gehen sie an den Haken. Das Beste Revier unserer Meinung nach ist das gesamte Gebiet ums Nordkap. Dort kann man gezielt auf Seewolf fischen. Mit Erfolg! Ein weiterer Hot Spot in Europa ist Island. Dort wurden in den letzten Jahren wahre Sternstunden in der Steinbeißerfischerei erzielt. Auch die Größe der dort gefangen Fische lässt aufhorchen.

Kommen wir jetzt zum Wann. Kurz gesagt. Frühjahrszeit ist Seewolfzeit. Wenn  sich das erste Grün an Norwegens Küste zeigt, kommt auch der Seewolf aus seinem tieferen Winterrevier zurück. Die Top Zeit ist der April und Mai, wenn der Steinbeißer zum Laichen und Sattfressen in teilweise sehr flaches Wasser zieht. Zum Sommer hin wandern die Tiere wieder zurück in tieferes Wasser. Nach einem sehr harten Winter kann sich diese Wanderung auch schon mal um 3 bis 4 Wochen verschieben. Natürlich fängt man auch im Sommer Steinbeißer, aber die Anzahl der gefangenen Fische ist schon erheblich geringer als im Frühjahr. 

Für den Fang des Seewolfes ist es von Vorteil wenn man dessen Fressplätze kennt. Dabei sollte man wissen was diese Fische als Nahrung bevorzugen. Muscheln, Schnecken und Seeigel stehen ganz oben auf der Speisekarte und die findet man immer über steinigen Grund. Muschelbänke sind wahre Hot Spots! Auf Sand und Schlammgrund lohnt sich ein fischen auf Seewolf wenig. Meeresengen  die gut durchströmt sind, sind auch sehr gute Plätze für den Fang des Seewolfes. Die meisten Fische halten sich in Tiefen von 20 bis 40 Meter auf. Unterwasserberge, vor allem dessen Bergspitzen sind gute Plätze diese urigen Gesellen zu fangen.

So. Haben wir jetzt die Plätze besprochen fehlt nur noch das Wie?
Sind die Fische in Beißlaune nehmen sie alles was ihnen vors Gebiss kommt. Egal ob Pilker oder Gummi. Deutlich erfolgreicher ist das fischen mit Naturköder. Die Montagen halte ich so einfach wie möglich. Schlepprohr, Vorfach ca. 70 bis 80 cm lang mit Haken 6/0 bis 9/0 ohne viel Gebammel wie Lockperlen oder Spinnerblätter e.t.c. Als Vorfachstärke wähle ich mindestens eine 1,00 mm dicke Monofile. Als Köder dienen Herings oder Makrelenfilets. Der beste Köder ist allerdings der Surgfix-Strumpf gefüllt mit zerkleinerten Muschel oder Fischstüchchen. Surgfix (siehe Bild) ist ein in der Medizin verwendeter Gummigewebestrumpf, der z.B. zum fixieren von Fingerverbänden verwendet wird. Diesen Strumpf füllt man mit zerstoßenen Muschel, Schnecken oder Fischstückchen und formt daraus einen Ei-großen Beutel. Diesen befestigt man am Haken. Eine Fischfüllung aus Herings oder Makrelenfleisch steht den Schalentieren in nichts nach. Wenn Sie noch ein paar Stücke  Dorschleber mit dazu geben wird auch der vorsichtigste Steinbeißer sein Misstrauen verlieren. Beim Fischen ist es wichtig immer Bodenkontakt zu halten. Das Blei kann dabei öfters mal auf den Boden gekloppt werden. Das weckt die noch schlafenden Artgenossen auf und erregt so die Aufmerksamkeit. Manchmal macht es die Fische richtig aggressiv.

Ein Tipp noch. Steinbeißer sind im Drill nicht gerade der Brüller, dass ändert sich jedoch schnell  wenn sie das Wasser verlassen. Dann winden sie sich schnell um ihre eigene Achse  und beißen nach allen was ihnen vors Maul kommt. Achtung!!! Dieses Gebiss hat keine Probleme mit den knacken von Muscheln! Denken Sie an Ihre Finger!