Island
Westfjorde im August.
Den Drang einmal in Island zu Angeln, verspürte ich das erste Mal vor etwa 7 Jahren. Damals sah ich eine Fernsehreportage über das harte Leben als Fischer in Island. Was mich allerdings am meisten beeindruckt hat, war das riesige Vorkommen an Dorsch. An eine Angelreise nach Island war aber im Jahr 2000 noch nicht zu denken. Zum Glück gibt es Vöglers Angelreisen aus Hamburg. Keine Ahnung wie Sie es geschafft haben, dieses Land für den Angeltourismus schmackhaft zu machen. Fakt ist, Sie haben es geschafft und zwar mit Bravour. Da man ein Land wie Island nicht nur von einem Angelboot aus kennen lernen sollte, buchten wir vor der eigentlichen Reise 3 Tage zusätzlich inklusive Hotel und Leihwagen. Die Anreise verlief ohne Probleme. Der Flug ging von Frankfurt/ Hahn nach Kevlavik, den Internationalen Flughafen von Rejkavik. Allerdings sollten die Zollbestimmungen in Bezug auf Wurst und Fleischwaren unbedingt eingehalten werden. Da man in isländischen Gewässern nur mit desinfiziertem Angelzeug fischen darf, richteten sich die Fragen der Zollbeamten auch dahingehend. Für das Meeresangeln besteht diese Pflicht allerdings nicht! Dass wir nur im Meer angeln wollen bestätigte uns ein Schreiben der Fluggesellschaft, welches wir mit den Reiseunterlagen erhalten haben. Danach ging alles wie geschmiert. Leihwagen und ab zum Hotel. Dort lagen unsere Zimmerschlüssel schon bereit. Wir sind in Island!!! Die nächsten Tage verbrachten wir damit uns unter die üblichen Touristen zu mischen. Geysir, Wasserfälle, Vulkane, Lavalandschaften, Gletscher, Eisberge, Natur, Natur, Natur! Langsam gewöhnten wir uns auch an die isländischen Preise. Im Reiseprospekt heißt es: "sie liegen etwas über dem mitteleuropäischen Durchschnitt." Hier ein paar Beispiele: 0,5 Liter Bier in der Gaststätte 6, 80€, 10er Pack Eier 5,50€, 4 Lammsteaks ca. 21.-€, eine Packung Toastbrot 3.30€ ein Fleischgericht in der Gaststätte zwischen 35 und 45€ ohne Vorsuppe oder Bier. Ein Pfeffersteak mit Vorsuppe und zwei Bier 0,5 l, das macht etwa 70 Euro. Zum Glück sind wir weit weg von Mitteleuropa!!! Nun gut, nach 3 Tagen Kultur juckt es jetzt schon mächtig in den Fingern. Wir sind ja auch zum Angeln gekommen. Zumal der Atlantik immer vor der Haustüre ist. Also Leihwagen zurückgegeben, auf die anderen Angler warten, dann mit dem Bus zum Innlandsflughafen nach Rejykavik und ab mit dem Flieger in die Westfjorde. Gelandet wird in Isafjördur, von dort aus noch eine kurze Busfahrt und wir sind an unserem Ziel angekommen. Die Ferienhäuser waren schnell eingeräumt, Bettwäsche und Handtücher sind auch vorhanden. Super! Zwei Stunden später Bootseinweisung. Die Boote einfach nur super. Alles vorhanden GPS, E-Lot, Funk, Blackbox, einfach alles. Ach ja und viel Platz auf den fast 8 Meter langem und 3 Meter breitem Boot. Angetrieben von 130 PS eines Volvo-Penta Motors, machte das Boot auch ordentlich Fahrt auf. Der erste Tag auf See begann für meinen Kollegen gleich mit einen einschlagenden Erlebnis. Das erste Mal überhaupt bei einer Meeresangeltour dabei und beim ersten Mal ablassen stieg gleich ein Fisch ein, der mit ihm Katz und Maus spielte. Er nahm ohne Ende Schnur von der Rolle, kam fast an die Oberfläche, keine Chance ihn zu bremsen. Das ging etwa 10 Minuten so bis das 80er Vorfach riss. Das fängt ja gut an dachten wir und machten uns daran die Dorschschwärme zu suchen. Wir wollten uns erst einmal etwas Einangeln. Die Schwärme waren schnell gefunden und es kam ein Dorsch nach den anderen an Bord. Durch die geringe Tiefe konnten wir die Fische alle schonend wieder zurücksetzen. Man hätte 400 bis 500 kg fangen können. Allerdings war es eher noch die Kinderstube. Maximal 10 Pfund brachten die größten auf die Waage. Aber am leichten Gerät machen diese Fische einen super Spaß. Vergesst alles was Ihr aus Nord- oder Ostsee kennt, diese Dorsche hier sind der pure Wahnsinn. Man kann einfach nicht aufhören sie zu angeln. Aber wir wollten ja die Großen! Doch wie kommt man an sie heran, wenn schon kleinere Fische bis 2 kg ganze Seelachse von 30 cm und mehr nehmen?! Wir angelten mit großen Gummitwistern von 35 cm Länge, bestückt mit zwei 14er Drillingen. Auch darauf fingen wir die kleinen Dorsche. Was tun? Also weg von den Dorschschwärmen. Auf einem Plateau etwas weiter draußen, hatten wir dann auch den gewünschten Erfolg. Die Bisse ließen zwar lange auf sich warten, doch wenn sie kamen dann waren immer gute Fische im Spiel. Einige schöne Fische gingen auch im Drill verloren. Der schwerste gefangene Dorsch unserer Truppe wog immerhin 27 Pfund. Andere Sportsfreunde konnten Fische von bis zu 35 Pfund landen. Leider war das befischen des Plateaus immer etwas Wetterabhängig. Das soll nicht heißen, dass wir mit den tollen Booten schon an der Schmerzgrenze gefischt haben. Nein im Gegenteil, die Größe der Boote verleiht einem schon eine gewisse Sicherheit, aber es macht einfach keinen Spaß wenn man 900 Gramm Blei nicht mehr am Boden halten kann! Die Drift bei aufkommenden NO Wind im Zusammenspiel mit Ebbe und Flut kann ein das Angeln schon ganz schön vermiesen. Das kuriose an der Sache war, schönes Wetter war immer mit viel Wind verbunden. Und wir hatten viel schönes Wetter! Also fischten wir solange bis uns die Drift nach Hause schickte. Ein paar schöne Seewölfe waren der Dank für die Mühe, denn im August ist eine denkbar ungünstige Zeit um auf Seewolf zu angeln. Man sagte uns sie wechseln in dieser Zeit ihr schönes Gebiss. Auf Plattfisch haben wir uns auch versucht. Auch mit Erfolg. Ein wunderbares Abendessen ist dabei herausgekommen. Die Bäuche bis zum Platzen gefüllt. Dennoch waren wir von unserem ersten Islandtrip recht zufrieden auch wenn die vielen großen Fische ausgeblieben sind und sich kein Heilbutt gezeigt hat. Von allen Anglern wurde kein Heilbutt gefangen. Nach unseren Recherchen vor Ort, mussten wir erfahren, dass die beste Zeit für Heilbutt der Mai bzw. der Juni ist. Dennoch ist auch in den anderen Monaten die Chance gegeben, einen dieser Kampfstarken Fische zu fangen. Angeltechnisch hat Island insbesondere die Westfjorde, ein großes Potenzial. Vöglers Angelreisen ist es gelungen, hier ein super Revier zu erschließen und mit ihren Isländischen Partnern eine super Angelreise zu organisieren. Ich habe selten, (eigentlich noch nie) eine so perfekt durchdacht und organisierte Reise zu meinem Lieblingshobby erlebt. Damit will ich sagen, dass auch die Rückreise aus den Westfjorden so wie die Heimatreise nach Deutschland ohne Probleme erfolgte. Während der Heimreise stoppten wir noch zwei Tage in Hafnafjordur. Dort machte jeder Angler seinen 20kg feinsten isländischen Fisch für die Heimreise fertig. Das Fazit nach der Reise – Hier müssen wir noch mal her!!!