Kanada
Kanada / British Columbia / Fraser River 2012
Einmal zur Lachsaison nach British Columbia, diesen Traum hatte ich schon lange. Das dieser Trip nicht der Günstigste wird, war mir klar. Also legte ich jeden Monat 100€ beiseite bis ich genug Geld beisammen hatte. 2012 war es soweit, und ich schenkte mir sozusagen den Urlaub zu meinem 40sten. Monate vorher ging es ans Planen und Buchen. Ein Jahr vorher sollte man sich darum kümmern, sonst sind die besten Plätze, die eh rar sind, ausgebucht. Denn solch einen Angelurlaub, zur Hauptsaison, kann man nur in einer Gruppenreise stemmen. Bei der Suche nach dem richtigen Reiseanbieter, viel unsere Wahl auf Kingfisher-Angelreisen. Aber nicht nur wegen der Nähe zu Koblenz, sondern weil ich, und auch andere Vereinskameraden mit Kingfisher- angelreisen schon sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Bei meinen Recherchen stellte ich fest, dass sehr viele Anbieter nicht direkt mit offenen Karten spielen, was den Reisepreis betrifft. So lockt z.B. Andree`s Angelreisen mit einem Preis ab 2500€, dazu kommen dann Flug, Angellizenzen, Abendessen usw. und man muss mit einem Mietauto selber zur Unterkunft und ans Wasser fahren. Bei Kingfisher bekommt man einen Preis genannt, der ist dann Allinklusiv, und es kommen nur noch private Ausgaben hinzu. Hierzu zählt Alkohol und auch das Trinkgeld, das in Amerikanischen Staaten Gang und Gebe ist. So bekommt z.B. ein Guide am Tag etwa 50CD Trinkgeld, die man sich mit den Insassen im Boot teilt. Etwa 12€ die man einkalkulieren muss. Ich dachte mir: Wenn schon so viel Geld ausgeben, dann ein Rundum sorglos Paket. Und dies fand ich nur bei Kingfisher. Dass die Angestellten von Kingfisher-angelreisen ihr Handwerk verstehen, merkt man spätestens nach dem ersten persönlichen Kontakt. Hier dreht sich alles nur ums Angeln, und den Kunden Ihren Traumurlaub so schön und sorglos wie möglich zu gestalten.
Dann noch die Fluss Auswahl. Lachsaufstieg kann man nicht Planen, nur etwa Grob abschätzen wann die Lachse steigen, liegt man daneben hat man Pech. Aber es Gibt Flüsse mit Interessanten Ausweich Fischen, wie z.B. den weißen Stör. Der Fraser River sollte es letztendlich sein wegen des enormen Störbestandes.
Hier unsere Leistungen: Linienflüge mit Lufthansa von Frankfurt nach Vancouver und zurück, innerdeutsche Anschlussflüge nach Frankfurt und zurück, alle Flughafengebühren, Steuern und Treibstoffzuschläge, Transfer vom Flughafen Vancouver zur Fraser River Fishing Lodge und zurück, Aufenthalt in der Fraser River Outpost Lodge für 10 Nächte Unterkunft in komfortablen Zweibettzimmern mit Bad/WC, Vollpension, bestehend aus Frühstück, Lunchpaket und Abendessen, 9 Angeltage mit durchgehender Betreuung durch Spitzenguides mit überdachten Jet-Booten. Hochwertiges Angelgerät, Watbekleidung und komplettes Ködermaterial wird gestellt, Angellizenzen für Lachs und Stör, Versorgung der gefangenen Lachse, Vakuumverpackung und Stellung von speziellen Gefrierboxen für den Heimtransport. Räuchern der Lachse, Ausführliche Informationsbroschüre.
Unser Reiseveranstalter beschreibt das Ziel wie folgt:
Viele halten ihn für den besten Lachsfluss der Welt, den legendären Fraser River, der in den Rocky Mountains entspringt und sich mit Urgewalt seinen Weg durch die beeindruckend wilde Landschaft Westkanadas sucht, um südlich von Vancouver in den Pazifik zu münden. Ein Paradies zum Fischen auf pazifische Lachse! Und wir finden sie hier alle: den gewaltigen Königslachs (Chinook Salmon), den Hundslachs (Chum oder Dog Salmon), den Rotlachs (Sockeye Salmon), der Silberlachs (Coho Salmon) und die Stahlkopfforelle (Steelhead) steigen in den Fraser auf, und in ungeraden Jahren ziehen bis zu 20 Millionen Buckellachse (Pink Salmon) in den längsten Lachsfluss British Columbias.
Neben dem Fang der silbernen Torpedos gilt das Anglerische Interesse selbstverständlich dem Weißen Stör (Sturegon), einem der größten und kampfstärksten Süßwasserfische der Erde. Giganten von über 1000 Pfund (!) sind im Fraser bereits mit Rute und Rolle gefangen worden. Seit 1993 ist die Entnahme des Weißen Störs im Fraser River-System nicht mehr erlaubt; die Devise lautet: Catch & Release. Diese Maßnahme hat zu einem enormen Anstieg der Stör-Population geführt. Der Störbestand hat sich hervorragend entwickelt, und mittlerweile landen die Guides mit ihren Gästen durchschnittlich pro Boot 5-10 Störe am Tag, was für eine Fischerei! Denn der Stör vertraut beim Drill nicht nur auf sein Gewicht, sondern begeistert mit wilden Sprüngen, aufregenden und unberechenbaren Fluchten. Natürlich, ein wenig Zähigkeit und Ausdauer muss man schon mitbringen, wenn man einen dieser Riesen bezwingen will. Die Fraser River Fishing Lodge befindet sich in der Nähe des Städtchens Agassiz, etwas 100 km östlich von Vancouver. In ruhiger Lage, direkt am Fraser River, mit herrlichem Blick in die Berge, liegt diese einzigartige Fishing Lodge, die mit außergewöhnlichem Komfort und großartigem Rundumservice beeindruckt. Eine Lodge der Superlative, der man für fischereiliche Betreuung, Ausstattung der Gästezimmer, Freundlichkeit und Aufmerksamkeit des Personals, Qualität der Küche und für die erstklassigen Guides nur die Gesamtnote 1+ geben kann.
In den 8 komfortablen Gästezimmern der Lodge finden bis zu 20 Personen Platz, in der „Outpost Lodge”, einem Nebengebäude, stehen weitere 4 Zimmer zur Verfügung. Die Zimmer sind mit Dusche und Badewanne ausgestattet, verfügen über Fußbodenheizung, Sat-TV mit Empfang von deutschen Programmen und einem Highspeed Internet Zugang. Betten mit hochwertigen Chiropraktiker-Matratzen. Vor den Zimmern die große 300 m2-Terrasse mit Sitzmöbeln und Blick über den Fluss, die Berge und die Bisonherde.
Am 24.09.2012 ging es dann mittags los, und wir flogen mit Lufthansa von Frankfurt nach Vancouver. Zu unserer Überraschung waren alle Getränke kostenlos, alle……… Pünktlich in Vancouver angekommen, wartete schon der Fahrer des Bustransfers auf uns. Nach dem Verladen des Gepäckes quälten wir uns durch die Rush Hour von Vancouver, die durch mehrere Baustellen noch gepuscht wurde. Der erste Gedanke war: Gott sei Dank müssen wir hier nicht selbst fahren. Dann endlich nach 3 ½ Std. Ankunft in der Fraser River Fishing Lodge. Hier wurden wir herzlichst begrüßt von Jeff und Patrick, den neuen Chefs der Lodge, die seit zwei Jahren das Ruder übernommen haben. Nach dem Beziehen der Zimmer in der Outpost Lodge gab es an der Bar der Lodge erst mal ein Begrüßungsgetränk…………..sagen wir mehrere J. Nach dem Abendessen, einem 3 Gänge Menü das sternewürdig war, bekamen wir unsere erstklassige Watbekleidung der Firma Simms zugeteilt. Es gibt in jeder Größe mehrere Exemplare, man braucht wirklich nichts von zu Hause mitbringen. Dann kam das Briefing, schnell bemerkten wir Lachsangeln wird schwierig. Die Region hatte den wärmsten Sommer seit 50 Jahren hinter sich, und es hat nunmehr seit 9 Wochen nicht mehr geregnet. Das ist die regenloseste Zeit seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und in einem Regenwald Gebiet äußerst bedenklich. Der Fluss hatte Niedrigwasser und die Wassertemperatur von 16°C ist für die Jahreszeit auch viel zu hoch. Fazit, die Lachse warten an der Küste auf bessere Bedingungen und ziehen nur vereinzelt die Flüsse hoch. Zum Wochenende hin sollte sich die Situation aber bessern, da die Temperaturen fallen und durch Vollmond auch Stärkere Gezeiten entstehen. So entschieden wir uns dann, dass wir morgens erst mal etwa 2-3 Std auf Königslachse Fischen und den Rest des Tages auf Stör angeln. Es ist Üblich abends eine Strategie festzulegen, damit die Guides vorbereitet sind und nicht ihr ganzes Angelequipment mit schleppen müssen. Die Boote sind mit 21Ft. zwar groß, aber auch schnell überladen und was man nicht braucht lässt man halt zu Hause. Die Boote sind alle mit Jetantrieb, haben zwischen 300 und 400PS, sind etwa 7m lang, 2m breit, und halb überdacht. Wir, mein Freund Gilbert und Ich, bekamen die beiden Schweizer Marcel und Daniel zugeteilt, und die 4 Österreicher bildeten die 2te Bootscrew. Wir verstanden uns ab der ersten Sek. blendend, obwohl wir uns noch nie zuvor gesehen hatten…………Absoluter Wahnsinn in den 9 Tagen entstand eine wahre Männerfreundschaft. Nach einer unruhigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück wurden wir um 7 Uhr von unserem 1. Guide Grand abgeholt. Mit Ihm fuhren wir dann zur Slipp-Anlage am Harrison River einem Nebenfluss des Frasers. Nach dem Wassern des Bootes ging es dann mit Vollgas etwa 10min zum ersten Angelplatz, einer Kiesbank am Fraser. Hier fischten wir mit “Spin O Glow“ vom Boot aus auf Königslachse. Wir bekamen zwar 2 Bisse konnten diese aber nicht verwerten.
Zum Gerät: Auf King wird mit Ruten um die 200g Wurfgewicht und einer Länge von etwa 3m.gefischt. Rolle Multi z.B. ABU Ambassador oder Stationär z.B Shimano 10-12000 mit 50er Mono bespult. Am Nachmittag fischten wir dann auf Stör, hierzu werden Bootsruten zwischen 30-50Lbs verwendet und ausschließlich Multirollen mit etwa 400-500m 70er Geflochtene. Als Köder wird z.B. Lachsrogen, Filet von toten Lachsen, Aal oder Köderfisch verwendet. Pike Minnow, so der Name der Köderfische, gibt es hier Millionen, so dass es kein Problem ist sich täglich mit frischen Ködern zu versorgen. Kurz vor Ende des Tages konnten wir dann auch die ersten zwei Bisse verwerten und nach einem kurzen aber knallharten Drill landeten wir den ersten Stör von 160cm in unserem Boot. Daniels “Ast“ erwies sich als ein etwa 50cm kurzes Exemplar, so dass wir 2 Fische gleichzeitig im Boot hatten. Die Tiere werden gescannt, falls “Jungfräulich“ mit einem Chip markiert, vermessen und in eine Liste eingetragen und nach einigen Bildern dann schnellstmöglich zurückgesetzt. Am Abend erfuhren wir, dass unsere Angelkollegen aus Österreich einen 210cm langen und einen 240cm langen Stör landen konnten. Alles in allem ein erfolgreicher Auftakt. Am nächsten Morgen wurden wir von Jay, unserem 2ten Guide abgeholt. Nach dem Motto “Täglich Grüßt das Murmeltier“ gestalteten sich die Abläufe morgens immer gleich. Nach erfolglosem King Fischen angelten wir dann ab Mittag wieder auf Stör. Den ersten Biss verwandelte Daniel erfolgreich, nachdem wir die anderen Ruten aus dem Wasser geholt hatten Übergab Daniel mir die Krumme Rute, da ich an der Reihe war. Schnell bemerkte ich, dass mein Gegner kein Riese ist. So konnte ich den Stör nach einem kurzen aber heftigen Drill ans Boot bringen. Am Boot fing der Fisch aber erst richtig an zu kämpfen, so dass es weitere 5min dauerte bis der Stör im Boot war. Mit 176cm mein bisher größter Fisch, darauf tranken wir erst mal einen Whiskey!!!! Nur Minuten später bekamen wir den nächsten Biss, den ich erfolgreich verwandeln konnte. Dann ging die Post ab!!!! Der Fisch nahm sofort Leine, ich übergab die Rute an Gilbert. Hektik machte sich breit, Ruten raus, Platz machen, Anker liften usw. Dieser Fisch machte richtig Druck und nutzte die starke Strömung aus. Plötzlich wurde der Drill lockerer und der Guide schrie: Reel, reel, reel he is coming Up!!! Etwa 30m hinter dem Boot sprang der Stör voll aus dem Wasser----Gigantisch. Nach etwa 20-30min knallhartem Drill, konnten wir der Stör an einer Kiesbank landen. 188cm und damit bisher Gilberts größter Fisch. Anschließend gab es dann noch mehr Whiskey………bis spät in die Nacht. Am folgenden Morgen entschieden wir uns direkt auf Stör zu Angeln. Also erst mal Köderfische besorgen usw. Nachdem Jay die Ruten ausgebracht hatte, das übliche warten. Plötzlich Biss, Anschlag, Rute krumm es fühlte sich an wie Beton und allen war klar da hängt ein Dicker. Allgemeine Hektik brach aus und bis wir Ordnung an Bord hatten war die halbe Rolle leer. Es ist schon ein komisches Gefühl mit anzusehen wie eine Rolle mit maximal eingestellter Bremskraft einfach leer Läuft. Jay brachte das Boot geschickt über den Fisch und es folgten 60min knallharter Zweikampf. Endlich brachten wir den Fisch ins flache Wasser und nach weiteren 15min hatte ich das Tier dann vor mir liegen. Nie, auch nicht in meinen kühnsten Träumen, hätte ich Gedacht mal einen Fisch zu halten der größer und schwerer ist als ich……… absoluter Wahnsinn. Wir hatten einen Stör von 265cm Länge, Umfang 94cm und einem Gewicht von 135kg. Big Game Fischen im Süßwasser und eine geile Teamarbeit, so ein Tier kann man unmöglich alleine fangen. Danach gab es erst mal einen Eistee für alle. Wir konnten den Drink nicht lange genießen, der nächste Biss kam. Wir landeten an diesem Tag noch weitere 6 Störe zwischen 150 und 190cm. Nach der Mittagspause und mehreren Getränken wollten wir aus dem Boot, mal im Fluss stehend den Lachsen nachstellen. An der Mündung des Harrison in den Fraser machten wir uns am Ufer breit und fischten mit Triftsystem auf Hundslache. Styroporschwimmer unterhalb ein Blei, dann ein Fluocarbonvorfach mit einer Jigfliege. Spinnrute um die 100g Wg. Und einer Länge um 3m, Rolle z.B. Shimano 4000 mit 25er Geflochtene. Gilbert vertraute lieber einem Spinner, und so machten wir uns an die Arbeit. Er war auch der erste der rief “Fish on“. Er fing einen schönen Silberlachs von etwa 3kg. Nach gefühlten hundert Driften später, dann Daniel. Der Drill zog sich etwas in die Länge und er konnte seinen ersten Hundslachs verbuchen. Eigentlich wollte ich Feierabend machen als plötzlich meine Pose abtauchte. Anschlag, Rute krumm und ab ging die Post. Der Fisch zog sofort ab Richtung Flussmitte und es dauerte eine halbe Ewigkeit ihn wieder ans Ufer zu bringen, nur um zuzusehen wie er wieder Richtung Flussmitte abmarschiert. Nach mehrmaligem hin und her konnte Jay ihn letztlich etwa 10-15m unterhalb von mir in den Kescher bugsieren. Ich war froh, dass ich den Fisch nicht zu mir manövrieren musste, es hätte wahrscheinlich noch 10min gedauert. Mein erster Lachs und direkt ein Brocken---Hundslachs 23Pf. Diesen wunderschön gefärbten und makellosen Lachs setzte ich zurück. Eigentlich gilt ein aus dem Wasser gehobener Fisch als entnommen und muss getötet werden, dieser Lachs “viel mir jedoch aus der Hand“ J. Ein geiler Angeltag neigte sich dem Ende, und wurde mit reichlich “Eistee“ (Whiskey Cola) und Rotwein begossen. In den folgenden Tagen konnten wir mit den Guides Dan und Neil noch einige schöne Störe fangen. Wir verloren auch mehrere Große. Ich hatte einen Seuchentag, verlor erst einen King, anschließend den einzigen Hundslachs und später noch einen großen Stör. So ist das mit dem Angeln mal gewinnt man mal verliert man. Marcel konnte noch einen 255er Stör fangen und Gilbert noch einen von 190cm. Die anderen 13 waren zwischen 120 und 170cm lang. Da am Wochenende auch die Einheimischen am Wasser unterwegs sind, ist an den Hot Spots dementsprechend viel Betrieb und wir angelten weiter Fluss aufwärts. Unsere Österreichischen Freunde fingen 4 Störe über 2m der größte war 275cm lang und bei einem Umfang von 104cm etwa 150-160kg schwer. Abschließen kann ich nur sagen Störangeln macht verdammt viel Spaß und der Fraser ist der richtige Fluss dafür. Andy Weyel von Shimano nannte den Fluss Jurassik River, und tatsächlich gibt es am Fluss einen Abschnitt der Jurassik Park oder Valley genannt wird. Hier wurden schon Wahre Flussmonster gebändigt. Und der Fraser Rekord ca. 1000Pf wurde ebenfalls im Jurassik Valley gefangen. Das ist Süßwasser Big Game vom feinsten. Kondition und gute Arme sollte man schon mitbringen um es mit diesen Fischen auf zu nehmen. Selbst gut Trainiert werden die Arme nach einigen Tagen weichJ. Nach dem Wochenende wollten wir die letzten drei Tage ausschließlich auf Lachs angeln. Unser Guide Jay verpackte also das Big Game Geschirr und wir fuhren zum Fedder River, einem weiteren Nebenfluss des Fraser. Hier fischten wir mit leichtem Gerät – Spinnrute um die 30g Wg. Auf Silberlachse. Konnten auch mehrere Fangen, mussten diese aber zurücksetzen, weil es Wildbestände waren. Kaum zu glauben, auch in BC gibt es Aufzuchtprogramme für Lachse. Den Zuchtlachsen wird einfach die Fettflosse entfernt, so dass man die Bestände gut unterscheiden kann. An der Mündung des Frasers in den Pazifik, fischen die Behörden zwei Mal am Tag mit Netzen um die Quoten festzulegen. Die Guides können dann eine Hotline anrufen und erhalten die Zahlen der aufsteigenden Lachse. Jay`s Berechnungen zu folge, sollte am späten Nachmittag ein guter “Run“ Hundslachse kommen. Nach dem Lunch fuhren wir wieder zur Mündung des Harrison, dem Hot Spot in BC für Hundslachse. Zu unserer Überraschung waren wir alleine und konnten am Ufer die besten Plätze beziehen. Was dann folgte war der absolute Wahnsinn, ein Lachs neben dem anderen zeigte sich an der Wasseroberfläche. Überall waren die Fische am Buckeln. Dann hieß es nur noch Fisch on, Fish on, Fish on. Unglaubliches spielte sich in den nächsten zwei Stunden ab und wir konnten 30-40 Lachse fangen. Irgendwann hatte ich den Überblick verloren und konnte nicht mehr mitzählen. Die Böcke waren ca. 8-10kg und die Mädels etwa 6-7kg schwer. Wenn man 6-7 solcher Fische aus der Strömung geholt hat, brennen einem auch beim Lachsangeln irgendwann die Arme J absoluter Wahnsinn. Und die Truhe wurde auch langsam voll, schließlich wollten wir ja Original Wildlachs mit nach Hause nehmen. 4 Hundslachse pro Tag pro Person waren erlaubt. Am nächsten Morgen standen wir früher auf um die ersten an der Harrison Mündung zu sein. Und so war es dann auch, Jay verankerte diesmal das Boot mitten im Stream. Um das Boot herum sah man die Fische buckeln. Kaum waren die Jig`s im Wasser hieß es schon “Fish on“. Teilweise hatten wir 4 Fische gleichzeitig. Nach dem 8. Lachs hatte ich erst mal genug und gönnte mir eine Pause. Mit einer Zigarre und einem Glas Whiskey machte ich es mir in der Spitze des Bootes gemütlich und lies den Trip Revue passieren. Irgendwann bemerkte ich das mittlerweile 12 weitere Boote da waren und überall hörte man “Fish on“. Unglaublich J. Nach dem Sonnenbad ließ ich meinen Jig wieder zu Wasser und er kam noch nicht mal am Boot vorbei-----“Fish on“. Wahnsinn. Am Nachmittag fuhren wir zum Fedder River um wieder auf Silberlachse zu angeln. Diesmal mit Erfolg, wir fischten selektiv und fingen ausschließlich Lachse ohne Fettflosse J spaß beiseite, war Zufall. Jay zeigte mir dann Handybilder wie der Fedder River aussieht wenn die Rotlachse ziehen. Dann zieht Fisch an Fisch den Fluss hinauf, absolut unglaublich. Den letzten Tag genossen wir wieder bei bestem Wetter im Harrison River. Wir fingen ein Paar Hundslachse und plötzlich bekam ich einen Hammer Biss. Der Fisch riss mir gegen die Strömung einfach die Schnur von der Rolle. Jay rief mir zu ich solle ins Boot kommen. Bis wir soweit waren dem Fisch gegen die Strömung zu folgen, sah ich schon das Unterfutter der Schnur. Das Tier hatte mir also in wenigen Sek. 200m Schnur von der Rolle genommen. Endlich über dem Fisch merkte ich meine Spinnrute war völlig überfordert, ich konnte keinen Druck ausüben. Dann kam das Tier an die Oberfläche und nach drei Sprüngen war alles vorbei. Ein richtig dicker Königslachs den ich da gehakt hatte, Jay meinte der hatte so 30-35Pf. Mit der Spinnrute keine Chance, schade, und so beendete ich mein Angeln in Canada. Wieder bei meinen Kollegen angekommen berichteten Jay Ihnen was geschehen ist und ich machte erst mal Feuer um auch mal einen frischen Lachs zu Grillen mitten in der Wildnis. Ein schöner Abschluss für einen geilen Angeltörn. In der Lodge ließen wir es am letzten Abend dann auch mal richtig krachen.
Fazit:
Ein geiler Angeltörn, eine super abwechslungsreiche Fischerei die wir erlebt hatten. Kampfstarke Fische und eine atemberaubende Landschaft. Super Organisation von Kingfisher und der Fraser River Fishing Lodge. Diesen Angelurlaub würde ich genau so wieder buchen, ein tolles Erlebnis. Danke an Jeff und Patrick den Besitzern der Lodge die uns ein rundum Sorglos Paket geschnürt haben, wirklich klasse. Danke an Steffi und Marina die uns hervorragend bewirtet haben. Danke an Grand, Dan, Neil und Jay unseren Guides die einen tollen Job gemacht haben auch unter schwierigen Bedingungen. Danke an die Schweizer Marcel und Daniel, hat wirklich Spaß gemacht mit euch. Jederzeit wieder und egal wo hin.
So viel zu den Reiseeindrücken, wir werden wieder kommen!
Stephan Kneip
Info: stephan-kneip@t-online.de , Betreff: Fraser River
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