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Ungarn


Karpfenangeln in Ungarn

Merenye

Wenn man Merenye liest, verbindet man es immer mit extrem Fängen, riesigen Fische, halt ein typischer „Action Lake“, aber es war ehrlich gesagt viel krasser als wir es uns vorstellen hätten können.

Es war Anfang 2022 als unser guter Freund Frank, bei einen unserer wöchentlichen FaceTime Meetings die Info mit uns teilte, dass im Juni 2024 eine Woche Merenye (Platz 5) frei geworden ist. Wir zögerten nicht und beschlossen das sofort zu dritt zu buchen. 

Ihr kennt es, man ist sofort aufgeregt wie ein kleines Schulkind. In den ersten Wochen wurde alles Mögliche recherchiert. Wir hätten theoretisch sofort losfahren können. Blieb nur noch die Frage offen, „was nehmen wir an Futter mit?“ Man laß eigentlich immer nur von extrem viel Futter, bis 250kg pro Person scheint wohl üblich für eine Woche. „Geisteskrank“, in unseren Augen. Wir entschieden uns dennoch für ca. 160kg pro Person. Pellets, Tigernüsse, Boilies. Den Fischen ist es an solchen Gewässern egal. Man hätte auch ein LKW Mais verfüttern können.

Es ging in die heiße Phase der Vorbereitung. Aufgrund des vielen Futters und der daraus anfallenden hohen Last, wollten wir mit einem Anhänger fahren. Denn zu dritt in einem T6, wird es dann knapp mit der maximal zulässigen Zuladung. „Wollten“? Richtig gelesen. Eine Woche vor Start zog sich Franky einen vermutlichen Bänderriss zu und musste die Reise leider absagen. Nun hieß es umplanen. Wir (Kevin und Rick) hatten noch einige Tage vorher Urlaub genommen. So entschieden wir uns, schon zwei Tage eher los zu fahren, um noch Zeit am Plattensee zu verbringen. Wir buchten eine Ferienwohnung in Balatonboglar. 

Die Hinreise verlief sehr entspannt, wir rollten 2Uhr von Nähe Dresden los, erster Stopp kurz hinter der Grenze, Volltanken an einer GLOBUS Tanke, dann weiter durch die Tschechei, Slowakei und schon waren wir da. An dieser Stelle muss ich noch was erwähnen, ich weiß nicht mehr genau wo es war, ein kleiner unscheinbarer Ort noch nördlich vom Balaton. Dort stand tatsächlich die Polizei mit einer mobilen Waage. Aber wir hatten Glück, der Beamte zog lieber noch zweimal an seiner Kippe um dann ein leeren Dacia, zwei Autos hinter uns raus zu ziehen. 

Die Tage am Balaton waren sehr entspannt und bei Bierpreisen von 1,67€ das 0,5er, am Hafen Restaurant, brauch ich sicherlich nicht weiter ausholen wie gut es uns ging. Wir liehen uns Fahrräder aus um mobil unterwegs zu sein und konnten so eine kleine Sightseeingtour fahren. Von Boglar waren es noch 1,5h Fahrt. Es war Samstag, wir hielten noch an einem großen Wochenmarkt und deckten uns mit Salami ein. Kurz vor Ankunft am See waren wir noch in einem LIDL für die ganze Woche einkaufen. Etwas später, ca. 14Uhr begrüßte uns dann Henri im Haupthaus, oberhalb des Sees. Nachdem das finanzielle geregelt war, fuhren wir gemeinsam an unseren Platz 5. Eher als erwartet. Dort erklärte uns Henri welcher Wasserbereich unser ist, nahm seine beiden Schlauchboote mit und schon konnte es losgehen. 

Und dann ging das eigentliche Sport Programm unserer Reise los. Das eingespielte Team rotierte hin und her. Boot, RodPods, Ruten wurden fix aufgebaut, Ricks Reich, die Küche, einsortiert, Futterplatz abgesteckt. Fertig! 

Schon mega wenn man kein Zelt & Liegen benötigt. Wir entschieden uns für ein größeren Futterplatz für 4 Ruten auf ca. 230m und ein weiteren in Wurfweite. Nachdem wird an beiden Stellen den Grund, wortwörtlich, lackiert haben, brauchten wir noch fix unsere Rigs auf den Futterplatz und schon konnte es los gehen. Und es ging los wie bestellt. Schon 19Uhr waren die ersten 3 Fische ein gelöffelt und so ging es weiter und weiter… die Fische kommen in riesigen Schwärmen, so dass man mindestens mit Doppelruns rechnen muss. Es hat eigentlich permanent gebissen, sobald man neues Futter eingebracht hat. Wir ließen es gemütlich angehen, nachts wurden die Ruten nicht neu gefahren. Am Ende kamen wir trotzdem auf 79 Fische (37 Schuppis & 42 Spiegler) wobei der große Futterplatz auf weiter Distanz besser lief. Das Durchschnittliche Gewicht lag bei 17kg. 5 Fische an die 20kg, einer darüber. Am ersten Tag legten wir noch im 20cm Schlamm ab. Nach 2 Tagen waren die gleichen Stellen wie betoniert. Völlig verrückt. Es war aber egal wo man das Rig platzierte. Es biss überall. Ob 20m abseits oder auf dem Futterplatz. Bei uns lief ein fischiger 30mm Wafter am besten. Aber süße Boilies liefen auch, sowie einzelne Tigernüsse. Nur auf weiße Wafter bzw. Neon PopUps hatten wir kein Erfolg. Der kleinste Fisch kam auf einem 35mm gesoakten Boilie. Die Fische hat es auch nicht gestört das wir mit einem 70lbs E-Motor im Turbo Gang raus und wieder rein fuhren. Oft lag die frisch gefahrene Rute nur wenige Minuten.

Am Ende der Woche entschieden wir ein Tag eher abzureisen. So war alles gemütlich wieder ins Auto geräumt und wir konnten nebenbei noch ein paar schöne Exemplare fangen. Den gewonnenen Tag verbrachten wir natürlich feierlich wieder am Balaton. So stellt man sich Urlaub vor. 

Unser Fazit:

Es war völlig irre, so viel Fisch, so lange, starke und schöne Fische. Luxus am Angelplatz, ob Dusche, WC, WLAN, Kühlschrank, Backofen, es blieben keine Wünsche offen. Genug Schatten. Rund herum ein perfekter Angelurlaub. 

Als Negatives können wir berichten, die schlechte Zuwegung zum Angelplatz. Wenn es regnet, kommt immer der Traktor zum Einsatz. Wir hatten Glück, zur An- & Abreise war es trocken und der T6 hat genug Bodenfreiheit, denn sonst würde da auch kein Allrad reichen. Des Weiteren waren die Matratzen wirklich sehr abgeritten, Personen >1,80m können sich auch nicht gerade hinlegen. 

Von uns gibt’s es trotzdem beide Daumen hoch. Absolute Empfehlung. 

Bewegtes Bildmaterial und weitere Bilder, findet ihr in den Story Highlights auf der CarpSaxony Instagram Seite.



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