Tansania
Tansania – Dem Kili auf der Spur
Vor vielen Jahren waren wir schon einmal in Kenia, doch damals haben wir es verpasst, den legendären Kilimandscharo zu besuchen. Dieses Mal sollte es anders sein. Unser Ziel: Afrikas höchster Berg, der majestätische „Kili“.
Von Sansibar aus flogen wir für drei Tage nach Tansania, einzig mit dem Wunsch, diesen sagenumwobenen Gipfel endlich mit eigenen Augen zu sehen. Wir landeten in Arusha, einer lebhaften Stadt am Fuße des Mount Meru. Schon dieser Hausberg beeindruckt mit stolzen 4.562 Metern Höhe, ein gewaltiger Anblick, der Lust auf mehr macht.
Unsere Unterkunft war eine authentische Massai Lodge, idyllisch gelegen zwischen dem Mount Meru und dem Kilimandscharo. Von dort aus eröffneten sich atemberaubende Ausblicke auf beide Berge, besonders in den frühen Morgenstunden, wenn die Sonne die Savanne in goldenes Licht taucht.
Von der Lodge führte uns die Reise entlang der Hänge des Kilimandscharo in Richtung Mkomazi-Nationalpark, wo wir eine weitere Nacht verbrachten. Leider zeigte sich der berühmte Berg nicht von seiner besten Seite, die Luft war dunstig, und oft hüllten Wolken den Gipfel ein. Dennoch war der Anblick des Kilimandscharo, selbst verhüllt und geheimnisvoll, beeindruckend und von einer fast mystischen Aura.
Am Nachmittag unternahmen wir eine Pirschfahrt im Nationalpark, begleitet von einem erfahrenen Ranger. Er kannte jede Ecke des Gebiets und zeigte uns die besten Plätze zur Tierbeobachtung. Wir sahen unzählige Tiere: Zebras, Giraffen, Antilopen in allen Variationen, Elefanten, Büffel, Warzenschweine, sogar Schlangen, die Savanne schien voller Leben. Sicher, in der Serengeti hätten wir wohl noch mehr Tiere gesehen, aber genau das wollten wir nicht: ein ruhiges, weniger touristisches Safari-Erlebnis.
Der Mkomazi-Nationalpark ist ein Geheimtipp, still, authentisch und kaum besucht. An einem Nachmittag waren wir völlig allein im Park, und am nächsten Tag begegneten wir gerade einmal zwei weiteren Fahrzeugen. Ein Erlebnis, dass in den großen Nationalparks kaum noch möglich ist.
Ein Höhepunkt war die Pirschfahrt im Rhino Sanctuary am nächsten Morgen. Eines der seltenen Nashörner kam neugierig bis auf wenige Meter an unseren Jeep heran, ein Moment, der uns den Atem stocken ließ. Diese majestätischen Tiere aus nächster Nähe zu erleben, war schlicht unvergesslich. Auch Löwen bekamen wir zu Gesicht, wenn auch nur aus der Ferne. Unser Fahrer hielt respektvollen Abstand, hier wird nicht auf Tuchfühlung mit den Tieren gegangen, wie man es von überlaufenen Safaris kennt.
Nach einem kleinen Lunch im Park machten wir uns auf den Rückweg zum Kilimanjaro International Airport. Von dort sollte es am Abend zurück nach Sansibar gehen. Doch ganz in afrikanischer Gelassenheit verzögerte sich der Abflug bis weit nach Mitternacht. Grund war ein Systemausfall bei Air Tansania, der das Starten unmöglich machte. Willkommen in Afrika, wo manchmal einfach die Zeit stillzustehen scheint.Trotz kleiner Hindernisse war diese kurze Reise ein echtes Abenteuer, eine Begegnung mit der wilden, stillen Schönheit Tansanias und dem geheimnisvollen Riesen, der über allem wacht: dem Kilimandscharo.