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Sansibar


Sansibar – Afrikas schönste Insel?

Sansibar – wer hat nicht schon einmal von dieser Insel gehört? Schon der Name klingt nach Sonne, Palmen und exotischen Gewürzen. In Liedern besungen, in Reisemagazinen gepriesen aber ist Sansibar wirklich so schön, wie alle sagen? Diese Frage wollten wir in drei Wochen selbst beantworten.

Anreise und erster Eindruck

Die Anreise erfolgte ohne Probleme mit Qatar Airways über Doha. Nach ca. 14 Stunden wurden wir in der Lodge herzlichst in Empfang genommen. Das Wetter hätte nicht schöner sein können und nach dem ersten willkommenen Bier wurden auch schon die ersten Fotos gemacht.

Unsere Pläne auf der Insel

Für die kommenden Wochen hatten wir bereits ein abwechslungsreiches Programm gebucht: fünf organisierte Ausflüge sowie drei Angelausfahrten aufs offene Meer. Die beiden holländischen Brüder sind leidenschaftliche Angler, und so wollten auch wir unser Glück versuchen.
Die Organisation der Touren lag in den besten Händen, nämlich bei einer Bekannten aus unserem Heimatort, die seit über zehn Jahren auf Sansibar lebt. Sie kümmerte sich um alles: von den Ausflügen über einen dreitägigen Kurztrip nach Tansania bis hin zu Transfers. Alles lief reibungslos. Selbst als unser Rückflug mit Air Tansania einmal sechs Stunden Verspätung hatte, wartete unser Fahrer geduldig am Flughafen, um uns sicher zurück zur Lodge zu bringen.

Ausflüge und Erlebnisse

Durch die vielen Touren konnten wir die Insel von Nord bis Süd entdecken und wirklich jede Facette kennenlernen. Wir besuchten fast alle Highlights Sansibars:

  • Prison Island mit seinen Riesenschildkröten
  • Die Mangrovenwälder und die beeindruckende Natur rund um den Jozani-Urwald, in dem die seltenen roten Colobus-Affen leben
  • Eine Schmetterlingsfarm und verschiedene Gewürzplantagen, wo wir erfuhren, wie Vanille, Zimt und Nelken angebaut werden
  • Die Nungwi-Riff-Tour, das Meeresschildkröten-Aquarium und geheimnisvolle Grotten
  • Die Menai Bay mit ihren Sandbänken und die Möglichkeit zum Schnorcheln und Dau-Segeln
  • Und nicht zu vergessen: die portugiesischen Ruinen, die an die bewegte Geschichte der Insel erinnern

Ein ganz besonderes Erlebnis war der Besuch im berühmten Restaurant „The Rock“, das spektakulär auf einem Felsen im Meer steht. Bei Ebbe kann man zu Fuß hinüberlaufen, bei Flut wird man mit einem kleinen Boot übersetzt. Der Besuch ist Pflicht, wenn man auf Sansibar ist, allein die Lage ist atemberaubend! Beim Essen sollte man die Erwartungen allerdings nicht zu hoch ansetzen: Es ist zwar lecker und frisch, aber eher teuer und die Portionen könnten etwas größer sein. Trotzdem, für das Erlebnis und den Ausblick lohnt es sich allemal.

Angelerlebnisse auf dem Indischen Ozean

Unsere Angelausflüge verliefen spannend, wenn auch nicht immer erfolgreich. Wir hatten zahlreiche Bisse auf unsere Rapala-Köder, meist Wahoo, doch die Fische schafften es immer wieder sich zu befreien. Ein besonders großer Wahoo, vom Kapitän auf rund 30 Kilogramm geschätzt, zerbrach mir sogar beim Biss meine 20–30 lbs Rute.
Einen weiteren Wahoo hatte ich bereits zweimal am Boot, doch nach zwei misslungenen Versuchen, ihn mit dem Gaff zu landen, verabschiedete er sich endgültig. Eine dritte Chance bekommt man beim Hochseefischen selten. Letztlich blieb es bei einem gefangenen Kingfish, aber das Erlebnis, die Weite des Ozeans und die Gespräche mit Nathan, einem der Brüder, waren jeden Cent wert.

Ruhe, Strand und Alltag

An unseren freien Tagen genossen wir die Ruhe. Wir unternahmen lange Spaziergänge am Strand oder durch das Dorf, beobachteten die Fischer bei der Arbeit und ließen uns einfach treiben. Besonders beeindruckend war das Schauspiel der Gezeiten: Wenn sich das Wasser bei Ebbe weit zurückzog, konnte man fast einen Kilometer über den freigelegten Meeresboden laufen. Zum Baden war das Wasser draußen deutlich klarer und angenehmer als in Ufernähe bei Flut.
Fast jedes Mal endeten unsere Spaziergänge mit einem kühlen Bier und einem kleinen Snack in einer der gemütlichen Strandbars. Anschließend kehrten wir entspannt zurück in unsere Lodge, oft blieb es dort nicht lange still, denn beim abendlichen Smalltalk tauschten sich die Gäste über ihre Erlebnisse aus.

Fazit

Sansibar ist zweifellos eine traumhafte Insel, mit weißen Stränden, türkisblauem Meer und herzlichen Menschen. Doch Sansibar ist auch Afrika: bunt, lebendig, manchmal chaotisch und in vielen Dingen weit entfernt von unserem europäischen Umweltbewusstsein.
Wer Afrika liebt, wird auch Sansibar lieben. Man sollte jedoch wissen, worauf man sich einlässt: Nicht alles ist perfekt, aber vieles ist echt. Vom Norden der Insel mit seinen riesigen All-inclusive-Hotelkomplexen würden wir allerdings abraten, das hat mit dem ursprünglichen Afrika nichts mehr zu tun.

Unser Fazit:

Sansibar ist keine makellose Postkarteninsel, sondern ein Stück authentisches Afrika, wunderschön, aufregend, manchmal herausfordernd, aber immer unvergesslich.



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