Waller Tour an den Ebro ins Catfishcamp-Caspe
Einmal auf die Europäischen Süsswassergiganten im Ebro fischen, diesen Gedanken hatte ich schon lange. Nach dem wälzen einschlägiger Lektüre, Internet und die Empfehlung eines Bekannten, fiel die Wahl letztlich auf das Catfischcamp Caspe am oberen Drittel des Caspe Stausee. Das Catfish Camp Caspe bietet seit 15 Jahren Angelurlaub am Ebro in Spanien. Das Unternehmen wird von den Niederländern Gert und Jacintha und ihren beiden Söhnen Gerald und Peter geführt. Gert und seine Söhne sind Angelguides und echte Raubfisch-Spezialisten, die seit mehr als 15 Jahren auf Wels, Karpfen, Zander und Barsch am Ebro angeln. Mit Hilfe dieser Erfahrung helfen Sie Ihren Gästen immer wieder zum Traumfisch.
Der Ebro entspringt aus einem zweigeteilten – teilweise unterirdisch verlaufenden – Quellfluss (Río Híjar) im Ort Fontibre bezieht man den anderen Arm dieses Quellflusses mit ein, so liegt sein Ursprung auf etwa 1880 Metern Höhe am Berg Tres Mares in der Sierra de Híjar im Kantabrischen Gebirge. In seinem Verlauf durch die autonomen Regionen Aragonien und Katalonien bildet der wasserreiche Fluss die zentrale Entwässerungsader des zwischen den Pyrenäen und dem Iberischen Randgebirge gelegenen 200 Kilometer langen und etwa 50 Kilometer breiten, sich zu den Pyrenäen ausweitenden Ebro-Beckens. In der Nähe von Amposta und Deltebre in der Provinz Tarragona mündet der Ebro ins Mittelmeer, wobei er ein über 300 km² großes Mündungsdelta bildet. Das Ebrodelta ist eines der größten Feuchtgebiete der Mittelmeerküste und seit 1983 ein Naturpark. Der Caspe-Stausee (spanisch) Maar de Aragon (Aragoisches Meer) liegt 135 Km von der Mittelmeerküste entfernt, ist ca. 100 Km lang und zwischen 1,5 bis 2 Km breit. Entstanden ist er durch die Abdämmung des Ebro-Flusses. Es gibt steile Felswände die aus dem Wasser herausragen und auch sanfte Ufer mit Kiesbänken. Auf dem Seeboden befinden sich noch immer Bäume, Weinberge und Dörfer. In den 70ern wurden im Ebro die ersten Welse von Deutschen Anglern ausgesetzt. Mittlerweile gibt es im Ebro, inkl. seinen zahlreichen Nebenflüssen, die wohl größte Welsdichte Europas. Die älteste Population gibt es am Stausee Mequinenza, also auch die größten Exemplare. Im Caspe Stau gibt es die Waller seit den 80ern.
Quelltext Wikipedia
Im August und September ist es zwar heiß, aber so sagte man mir die beste Zeit um auf Waller zu Fischen. Also buchte ich Anfang August einen Flug nach Barcelona und einen Mietwagen. Das Camp ist etwa 250Km von Barcelona entfernt und bequem über die Autobahn zu erreichen. Lediglich die letzten 20Km sind Landstraße, aber gut ausgebaut. Da wir Vollguiding buchten benötigten wir auch kein Angelgerät. Wir reisten samstags nachmittags an und nach einem Begrüßungsgetränk, bekamen wir unser Apartment zugewiesen. Das Camp hat insges. 6 Apartments (mit Klimaanlage) und bietet Platz für mehr als 20 Angler. Gerd und seine Söhne bieten Voll- und Halbguiding an, wer möchte kann es auch gerne auf eigene Faust probieren. Ca. 10min vom Camp entfernt liegt ein kleiner Hafen, von dort aus starten diejenigen die es alleine probieren möchten.
Nach dem Frühstück ging es dann endlich los zu unseren Angelplätzen. Die Fahrt dauert etwa eine halbe Std. und führt mitten ins Niemandsland an den Fluss. Von dort aus fuhren wir mit Booten zu unseren Angelplätzen. Wir waren mit insges. 15 Anglern auf drei Guides verteilt. Während unser Guide Gerd das Boot am Ufer verankerte und die Marker Bojen setze, machten wir die Ruten klar und richteten uns gemütlich ein. Gerd erklärte uns anschließend die Beköderung des Hakens. Wir fischten ausschließlich mit Pellets. Es kamen 2-6 Pellets aufs Haar und etwa eine 50-60 cm lange Pelletkette auf PVA mit an den Haken. Also erstma Bastelstunde….., da die Montagen spätestens alle 1 ½ Std getauscht werden, hat man eigentlich immer Bastelstunde J. Nach dem ausbringen der Montagen erklärte Gerd uns noch die verschieden Bisse und wie wir anschlagen sollen. Dann erst mal warten…….. Nach etwa einer Std. kam dann der ersehnte Biss, und nach einem erfolgreichen Anschlag konnte Markus M. seinen ersten Waller drillen. Der Fisch wurde vom kleinen Beiboot aus gedrillt, da viele Hindernisse im Wasser lagen. Erster Wels für Markus 2,18m!!! Hammer. Danach drillte Markus B. einen von 1,87m, Jürgen einen von 1,85m, ich einen von 1,84m und Andreas einen von 140cm. Absoluter Hammer und Gerd meinte es würde schlecht beißen. Normalerweise fangen Sie 10-15 Welse pro Tag. Die anderen Teams waren ähnlich erfolgreich. Und es war sogar schon einer von 2,40m dabei…. Die nächsten Tage gingen genau so weiter.
Das Lebendköder fischen ist auch am Ebro nicht mehr erlaubt! Wer einen heimischen Fisch anködert muss sogar mit Gefängnisstrafe rechnen! Wer Karpfen hältert um ein schönes Foto in der Morgenröte zu machen sollte sich paar 100er einpacken. Das Nachtangeln auf Waller ist hier ebenfalls nicht mehr erlaubt. Wie immer haben zu viele Angler zu viel Scheiß gemacht und deshalb diese strengen Gesetze und hohe Strafgelder. Ich kenne das ja schon von Frankreich, dort habe ich genügend Deutsche Angler Live und in Farbe erlebt….
Wir fischten ausschließlich mit Pellets. Anfangs war ich ja etwas skeptisch, wegen der Fischerei mit Pellets. Jetzt muss ich sagen, am Ebro ist es wohl die erfolgreichste und auch schonendste Methode um auf Waller zu fischen. Allerdings wurden die Welse auch über Jahre an die Pellets gewöhnt. Und obendrauf gibt’s noch große Karpfen als Beifang. Wir verfütterten pro Boot 50Kg Pellets pro Tag.
Unser jüngster Teilnehmer fing seine ersten Waller 1,87, 2,13, 2,40 und 2,42m und hörte nicht mehr auf zu grinsen. Irgendwie fing jeder seinen p.B. Am vorletzten Tag fing Markus M. noch den Camp Rekord Fisch von 248cm, Jürgen seinen größten mit 220cm und ich am letzen Tag meinen p.B. von 235cm. Insgesamt fingen wir mit 15 Anglern in 5 Tagen 97 Waller, davon 28 über 2m und 25 Karpfen bis 39Pf.
Fazit: Eine Geile Angelei auf Waller und Karpfen am Ebro. Gerd und seine Frau Jacintha sind wirklich liebenswerte Menschen, die alles dafür tun das die Angler sich wohlfühlen. Mittwochs gibt es im Camp selbstgemachte Paella von Geralds Frau und donnerstags einen Grillabend. Die Söhne Gerald und Peter sind hervorragende Guides und verstehen ihr Handwerk.
Alles in allen eine geile Woche in Spanien mit Top Wetter Hammer Drills, vielen Fischen und einer großen Menge Spaß.
Viel Erfolg in Spanien wünscht euch der „Hunsrücker“
Stephan Kneip
Kontakt:
Catfish Camp Caspe
Email: ccc-spanje@movistar.es
Tel.: 0034659371378 / 0034639051096
Calle el Lucio 9
50700 Caspe /Spanien
http://ebro-spanien.de/
Update 2017- Karpfen und Wallertour
Angeltour 2015…….was machen wir? Nach einigem hin und her, konnte ich meine Kumpels Gilbert, Pascal und Marcel davon überzeugen nach Spanien zum Wallerangeln zu fahren.
Da ich bereits 2015 schon mal am Ebro war, übernahm ich die Organisation. Lufthansaflug nach Barcelona, Mietwagen und das Camp waren schnell gebucht. Die Wahl viel wieder auf das Catfishcamp Caspe, betrieben von den Niederländern Gert und Jacintha und ihren beiden Söhnen Gerald und Peter.
Am 10.06. war es dann soweit 1 ½ Std Flug von Frankfurt nach Barcelona, 2 ½Std Autofahrt von Barcelona nach Caspe. Da wir nur mit Handgepäck unterwegs waren, ging im Flughafen alles sehr schnell und ohne lästiges warten ab. Mehr als 2Badehosen und 5T-Shirt benötigt man eh nicht bei +35°. Nach der ersten Grundversorgung im gutsortierten Supermarkt ging es dann nach Calle Lucio ins Camp.
Herzlichst begrüßt von Gerd und Jacintha genehmigten wir uns zunächst mal eine Eiskalte Cervesia. Nach dem das Formelle geklärt war, Mietvertrag, Kaution, Angelscheine etc. bezogen wir unser Appartement und machten es uns am Pool mit einigen Spezial Eistee und Cervesia gemütlich.
Mit entsprechender Vorfreude ging es dann Sonntags nach dem Frühstück, gemeinschaftlich mit allen Anglern ans Wasser. Die Autofahrt dauert ca. 30min, anschl. werden die Boote beladen und zum Angelplatz gefahren. Während der Bootsfahrt (ca.15min) machten wir die 6 Wallerruten klar. 2 Mann fingen an Pelletketten (ca.50cm) mit PVA-Schnur zu basteln. Die anderen beiden beköderten die Ruten mit Pellets, so das am Angelplatz angekommen sofort die Montagen ausgebracht werden konnten. Anschl. noch die beiden Karpfenruten einsatzbereit machen und ausbringen. Nach dem Motto: Der Frühe Pellet fängt den Fisch. Und so lief eigentlich jeden Morgen die gleiche Prozedur ab. Wenn man sich die Arbeit die anfällt und das kann viel sein, aufteilt, jeder was macht, ist es überschaubar. Es müssen ständig Pelletketten gebunden werden. Sollte man keinen Biss bekommen werden nach 1 ½ Std die Montagen ausgetauscht, da die Pellets sich auflösen. Wenn`s beißt, kommen eh neue Montagen dran. Je nach Beißfrequenz, Fehlbissen und Volltreffern kann das schon (Positiv)stressig werden.
Die Reihenfolge hatten wir am Abend zuvor Ausgelost. Erst Gilbert dann Pascal, Marcel und Ich. Karpfenruten in umgekehrter Reihenfolge. Damit es bisschen durcheinander gibt.
Gilbert fing einen 140, Marcel einen 193, Pascal einen 178 und ich genau 200cm. Karpfen 15,3 Pascal 13,4 Marcel 8,9 und Gilbert 12,5kg. Hammergeiler erster Tag!
Die nächsten Tage verliefen ähnlich Erfolgreich. Wir hatten mehrere doppel Drills und einmal sogar einen 3fach Drill. Jeder Fing einen Waller grösser als er selbst. Gilbert einen p.B. 212, Pascal einen p.B. 198 und Marcel einen p.B. von 210cm. Bei den Karpfen ähnlich, Gilbert einen p.B. 16,8, Pascal einen p.B. 15,6, Marcel einen p.B. von 13,4 und ich einen p.B. von 20,5kg.
Wir fingen insges. 39 Waller und 18 Karpfen in 6 Tagen. Ähnlich verlief es bei den anderen Gruppen. Alles in allem wieder eine geile Woche in Spanien mit Top Wetter, Hammer Drills, vielen Fischen und einer großen Menge Spaß.
Zwei Daumen hoch für die Betreiber des Catfishcamp Caspe Jacintha und Gerd und den Söhnen die das Guiding übernommen haben Peter und Gerald. Wer eine Stressfreie Angelwoche am Ebro genießen möchte, dem kann ich nur das Fullguiding im Catfishcamp Caspe empfehlen.
Wir kommen wieder keine Frage…………………………………!!
Viel Erfolg in Spanien wünscht euch der „Hunsrücker“
Stephan Kneip