Einfach nur Familienfreundlich
Unser nördlicher Nachbar musste über Jahre hinweg die Angelattacken mehrerer Familien von meinem Bekanntenkreis ertragen. Dabei kann ich dieses Land nur empfehlen vor allem wenn man mit kleinen Kindern unterwegs ist und diese auch mal zum Angeln auf einen Kutter wollen. Das Domizil was wir des Öfteren dreimal im Jahr ansteuerten lag nicht weit hinter der Grenze auf der Insel Als. Die Vermieterin war immer die Freundlichkeit in Person, half auch mal bei ungewöhnlichen Anliegen. Den Kutter den wir meistens in Vollcharter buchten war optimal um mit 10 Personen gemütlich zu angeln. Was es an modernster Technik gab hatte er an Bord und je nach dem wie der Skipper gelaunt war fingen wir die Fische auf Ansage. Der Brotfisch war der Dorsch gefolgt vom Wittling. Andere Fänge waren eher selten. Die Größen waren immer schöne Portionsfische 3 – 6 Pfund. Die 10-Pfundmarke wurde allerdings ganz selten angekratzt. Trotzdem waren wir immer zufrieden und die Kinder erlernten so das Bootsangeln. Natürlich waren nicht immer Sternstunden bei der Angelei vorhanden. Manchmal fingen wir eine ganze Badewanne voll das andere Mal hatten 6 Angler in 6 Stunden keinen Fisch. Aber so ist nun mal die Angelei es gibt immer gute und schlechte Tage. Auch hatten wir über die Jahre hinweg viel Zeit um mit verschiedenen Ködern in Form und Farbe zu experimentieren. Manche Farben und Formen liefen über viele Jahre gleichmäßig gut andere wurden nur Saisonbedingt von den Fischen akzeptiert. Zu erwähnen wären schnell sinkende Pilker in der Farbe „Dänisch Dynamit“. Damit hatte man meist schon ein paar Dorsche in der Kiste. Das Fanggebiet erstreckte sich über den kleinen Belt bis hin zur Insel Langeland. Beliebt waren immer die vielen Wracks aus dem 1. und 2. Weltkrieg, davon gibt es hier zur Genüge. Unser Skipper hatte über 200 auf seinen GPS abgespeichert. Schade war nur das auch die Taucher dieses Revier entdeckten. So fuhr unser Skipper in den letzten Jahren lieber mit Tauchern. Der Vorteil liegt auf der Hand. Die Wracks sind immer da, keiner mault wenn er mal nichts gefangen hat. Taucher machen keinen Dreck an Bord. Das Wrack wird angefahren, dann wird geankert weniger Spritverbrauch und die Tauchausfahrten sind immer teurer gewesen als die Angeltrips. Nun ja wir haben unserem Skipper die Freundschaft gekündigt und fingen auch mit anderen Leuten ganz gut. Aber irgendwann waren die Möglichkeiten hier erschöpft. Wir sind zu größeren gerufen worden. Der Ruf kam aus dem Norden. Ja was soll ich sagen wir folgten dem Ruf.